Wie schon Eingangs erwähnt, machen Schnappschildkröten ihrem Namen alle Ehre. Dies ist mit Sicherheit nicht zu unterschätzen und kann gefährliche Bißwunden verursachen, da die Tiere über enorme Beißkräfte verfügen. Im Wasser fühlen meine Schnappschildkröten sich sicher, von dort aus wird nicht "zugeschnappt" (ok, vielleicht außer wenn sie extrem hungrig wären). Sie sind beide sehr scheu und tauchen bei Annäherung direkt ab, obwohl ich die Tiere schon sehr lange habe. Ihre scheu nahm mit zunehmendem Alter sogar zu.

     Die beiden Bilder links zeigen die typische Abwehrposition einer Schnappschildkröte, die an Land von einem "Feind" überrascht wird. Der Kopf ist so weit wie möglich in den Panzer zurückgezogen, um dann beim Angriff blitzschnell herauszuschießen. Die Vorderbeine sind angewinkelt und die Hinterbeine sowie der Schwanz aufgestellt, eine stabile Position um zuzubeißen. Kommt man jetzt mit ungeschützten Händen (oder anderen Körperteilen) in Reichweite des Tieres, endet das äußerst schmerzhaft. Achtung ! beim "Zuschnappen" kann die Schnappschildkröte durchaus auch ein Stück nach vorne "springen" (siehe "Sprungposition" der Hinterbeine und des Schwanzes), zu dem stark verlängertem Hals ergibt das fast 50 cm Reichweite !

     Alle Tiere (auch Menschen) haben eine Individualdistanz, werden die entsprechenden, warnenden Drohgebärden ignoriert und die Distanz unterschritten, kommt es zum Angriff (Selbstverteidigung).

Übrigens: Läßt man die Tiere in Ruhe und unterschreitet nicht ihre Individualdistanz, beißen sie auch nicht :-)!

Bei einem Wasserwechsel, der aus Sicherheitsgründen:-) (für mich und meine Körperteile) ein kurzfristiges Umsetzen der Tiere erforderlich macht, lasse ich die Tiere sich in einem Handtuch verbeißen und greife sie dann genau mittig unter dem Schwanz am Panzer. Dabei trage ich zusätzlich dicke Schweißerhandschuhe. Mit dem Schwanz versucht die Schnappschildkröte meine Hand abzuwehren und zu quetschen. Der Schwanz von Schnappschildkröten ist lang, stark und sehr belastbar. Sie können ihr ganzes Gewicht darauf abstützen, was Ihnen beim Klettern großartig hilft. Trotzdem würde ich sie nie daran packen und tragen, wie das leider manchmal in Büchern und an anderen Stellen vorgeschlagen wird !!!

Der Wasserwechsel ist für meine Tiere mit enormem Streß verbunden. Ich kann sie erst für mich gefahrlos raussammeln, wenn ich sie sehe, heißt wenn ich weiß wo sich die Köpfe befinden. Die Tiere werden mit zunehmendem, sinkendem Wasserstand  "aggressiv", da gestreßt, weil ihres natürlichen Lebensraumes, sowie Ihrer Fluchtmöglichkeiten beraubt. Da kommt es vor, daß sie "wild" um sich schnappen, und sich auch schonmal gegeseitig erwischen, obwohl sie ansonsten vollkommen problemlos ("harmonisch") zusammen leben.

     Herauskeschern versuche ich natürlich als Alternative, aber die Schnappschildkröten verstecken sich meist geschickt unter den Pflanzen. Zudem beißen die Schnappis in den Kescher, was letzterem nicht bekommt. Zum Glück fressen die Tiere wenig :-)  und bewegen sich kaum, so daß ein Wasserwechsel nur ca. alle 2 Monate nötig ist.